Biogas: Der Rohstoff macht den Unterschied
Erneuerbare Energien stehen hoch im Kurs. Das gilt vor dem Hintergrund des Klimawandels besonders für regeneratives Biogas. Der klimaneutrale Ersatz für fossiles Erdgas wird durch die Zersetzung organischer Abfälle oder nachwachsender Rohstoffe auf natürliche Weise gewonnen, zum Beispiel durch Vergärung. Doch je nach Art des Rohstoffs können auch Nachteile entstehen, die wiederum zur Belastung für die Umwelt werden.
Umsicht schützt vor Nachteilen
Für die Gewinnung von Biogas werden sogenannte Energiepflanzen – etwa Mais oder Raps – angebaut. Mit jeder Nutzung wird jedoch Anbaufläche gebunden, in Konkurrenz zur Produktion von Nahrungsmitteln. Wenn obendrein für den Anbau noch Wälder abgeholzt werden, bringt diese Form der Energiegewinnung der Umwelt und dem Klima viele Nachteile. Überdies können bei der Biogaserzeugung auch problematische Stoffe wie Ammoniak oder Schwefelwasserstoff entstehen. Böden und Grundwasser gilt es vor dem Austreten dieser Stoffe zu schützen. Regelmäßige Wartungen der Biogasanlagen schaffen Abhilfe. Gleiches gilt für Gärgase, die in der Anlage entstehen: Treten sie aus, werden sie zur Geruchsbelästigung für Anwohner*innen.
Mais & Co: Verursacht Rohstoffanbau Monokulturen?
Beim Anbau von Energiepflanzen sind die üblichen Fruchtfolgen zu beachten. Raps kann ohnehin nur alle drei bis vier Jahre wieder auf der gleichen Fläche angebaut werden – eine Monokultur ist damit ausgeschlossen. Durch EU-Vorgaben wird zudem ein zu hoher Anteil von Mais in der Fruchtfolge verhindert. Auch deutsche Gesetze und Verordnungen, wie das Pflanzenschutzgesetz oder die Düngeverordnung, schützen das kostbare Gut Erdboden. Inzwischen breiten sich ökologisch besonders sinnvolle Konzepte aus, etwa der Mischfruchtanbau, zum Beispiel Mais und Sonnenblumen zur Biogasnutzung auf einer Fläche.
Wahl des richtigen Rohstoffs
Für die Herstellung von Biogas kommt eine ganze Reihe von Rohstoffen in Frage. Manche dieser Gärsubstrate sind hingegen nicht empfehlenswert. Zu den „guten“ Rohstoffen zählt in Deutschland vor allem Mais, er liefert die höchste Energie-Ausbeute. Daneben werden auch Raps, Hirse und Grünroggen angebaut. Eine weitere Option bieten Gülle, Mist und landwirtschaftliche Reststoffe wie Traubentrester oder Getreidestäube. Sie finden eher in kleinen Biogasanlagen Anwendung, oft für den Eigenbedarf. Gras und Grünschnitt – ihr Anteil beträgt nur knapp zehn Prozent – werden bislang eher beigemischt. Auch Speiseabfälle eignen sich als Co-Substrat, etwa aus Großküchen. Hier gelten aber strenge Vorschriften. Denn Biomüll oder Restmüll darf ebenso wenig verwendet werden wie holzartige Biomasse. Ebenfalls ungeeignet sind anorganische oder synthetische Stoffe.
Auf Nummer sicher: Energie aus Zuckerrübenresten
Für das Biogas, das Enspire Energie seinen Kunden anbietet, müssen nicht extra Felder bestellt werden. Dieses Gas besteht zu hundert Prozent aus Rüben – genauer gesagt aus deren Resten, etwa ihren Blättern, die nicht zu Zucker verarbeitet werden. Normalerweise wandern sie in den Abfall, dabei haben sie einen echten Mehrwert. In der Zuckerfabrik in Anklam wird dieser Grünschnitt nämlich direkt in Ökogas umgewandelt. Das Gas wird per Druckwasserwäsche gereinigt, bevor es für den Wärmemarkt ins Netz eingespeist wird. Auch als alternativer Kraftstoff ist es nutzbar. Rund 100.000 Tonnen Rohmaterial werden in der Zuckerfabrik in Mecklenburg-Vorpommern pro Jahr in Energie umgewandelt – ohne Geruchsbelästigung oder Nachteile für die Natur. Das 100 Prozent klimaneutrale Biogas von Enspire Energie ist mit dem Grünes-Gas-Label zertifiziert.
Energie mit Weitblick: Enspire
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